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Lieber Frühling, was soll ich kochen?


Die Luft wird wärmer und beginnt zu duften, die ersten Frühlingsblumen bringen Farbe auf die Wiesen und endlich kann der Wintermantel gegen farbenfrohe Frühlingsmode eingetauscht werden. Und was passiert jetzt eigentlich in unserer Küche? Wie verändert sich eure Einkaufliste? Kocht ihr plötzlich lieber bunten Salat als warme Kartoffelsuppe?


Wir haben die drei Foodbloggerinnen Anya Schmidt-Rüngeler (Tegernsee Kitchen), Alexandra Palla und Claudia Schilling (Stylingqueen) gefragt, wie der Frühling in ihre Küche einzieht und worauf sie sich in dieser Jahreszeit kulinarisch besonders freuen. Natürlich mussten wir sie auch um ein Lieblingsrezept für den Frühling bitten. Et voilà.




Kulinarische Vorboten für frische, bunte Küche


Die Deutsche Anya Schmidt-Rüngeler ist die Frau hinter @tegernsee_kitchen. Ihren Foodblog hat Anya unter anderem gestartet, um mehr Kreativität in ihr Leben zu bringen. Uns bringt sie damit eine gesunde, bunte Vielfalt an Rezeptideen.



Was ist dein kulinarisches Must-have für den Frühling?

Frische Zutaten sind für mich ein absolutes Must, wenn nach den Wintermonaten alles wieder bunt blüht und duftet. Ich verwende vor allem frische Kräuter, die man wieder selbst auf der Terrasse züchten kann.


Worauf freust du dich am meisten bei der Frühlingsküche?

Dass man seine Zutaten frisch vom regionalen Feld bekommt – macht Sinn und schmeckt besser.


Welche Zutaten dürfen bei deinen Frühlingsrezepten nicht fehlen?

Am meisten freue ich mich auf Spargel, Bärlauch und Erdbeeren (wobei die ja erst etwas später vom Feld kommen) – für mich die absoluten Vorboten für 6-8 Monate frische, bunte Küche.



Kräuterwraps

(circa 6 Wraps)

  • 150 g Buchweizenmehl

  • 125 ml Mineralwasser

  • 250 g Hafermilch

  • 2 Eier

  • 1 Prise Salz

  • 1 Prise Pfeffer

  • 4 Handvoll klein gehackter Kräuter (u. a. Schnittlauch, Salbei, Petersilie, Rosmarin, Oregano, Brennnessel bzw. was gerade zur Hand ist oder blüht)

Alle Zutaten vermengen und jeweils eine Kelle Teig in Sonnenblumenöl bei mittlerer Hitze ausbacken, mit Ziegenfrischkäse bestreichen und mit frischem Salat, Radieschen und saisonalem Gemüse, z. B. Spargel im Frühling, belegen. Mit etwas Kräuteröl beträufeln und dann den Pfannkuchen entweder zum Wrap zusammengefaltet, rollen, oder belegt und einfach gefaltet, verspeisen.

Kräuteröl

  • 200 ml mildes Olivenöl

  • jeweils 5 Stränge Rosmarin, Salbei und Thymian (Blätter vom Stiel getrennt und grob gehackt)

  • eine Prise Salz und Pfeffer

Alle Zutaten vermengen und mit dem Pürierstab 8-10 Minuten pürieren und über/in die Wraps träufeln. Das Öl macht sich natürlich auch gut auf Salat oder Tomaten.



 


Mein Frühlingsmotto ist: Hauptsache Grün!


Die Schweizerin Claudia Schilling ist seit über 15 Jahren als selbstständige Foodstylistin, Rezept- und Kochbuchautorin und Fotografin im Bereich Food und Lifestyle tätig. www.smak.ch


Was ist dein kulinarisches Must-have für den Frühling?

Bärlauchpesto. Der Bärlauch ist für mich der Vorbote des Frühlings. Es ist das erste Grün,

das nach einem langen und kalten Winter aus dem Boden sprießt. Für mich der Auftakt

zum Frühlingsgemüse.


Pesto begleitet mich das ganze Jahr in der Küche und lässt sich je nach Jahreszeit super anpassen – z. B. Peterli und Bärlauch im Frühling, im Sommer der Baslikum, im Herbst der Rucola und im Winter der Portulac. Mein Geheimtipp: Auch aus Restsalat kann man ein feines Pesto zubereiten. Nachhaltig und lecker.


Worauf freust du dich am meisten bei der Frühlingsküche?

Wenn der Frühling kommt, freue ich mich wöchentlich auf das neue Gemüse, das ich auf dem Markt finde. Salate in allen Variationen lassen mein Herz höher schlagen, denn die vermisse ich am meisten während des Winters. Mein Frühlingsmotto ist: Hauptsache Grün! Natürlich freue ich mich auch auf alle Kräuter, die es wieder gibt: Schnittlauch, Petersilie und später im Frühling auf Rhabarber und Erdbeeren.


Welche Zutaten dürfen bei deinen Frühlingsrezepten nicht fehlen?

Für mich ist das Wichtigste, dass meine verwendeten Zutaten saisonal und vor allem regional sind. Ich verwende zum Beispiel sehr gerne anstelle von Olivenöl kalt gepresstes Rapsöl aus regionaler Produktion. Auch Fruchtessig verwende ich sehr gerne in der Frühlingsküche. Passt super zu frischem Frühlingssalat.

Natürlich dürfen die Frühlingszwiebeln nicht fehlen.





Spaghetti mit Petersiliensauce

(4 Portionen)


  • 500 g Spaghetti

  • Salzwasser, siedend

  • 2 EL Sonnenblumenöl


Topping:

  • 2 EL Sonnenblumenöl

  • 2 Knoblauchzehen

  • 4 EL Sonnenblumenkerne

  • 3 EL Paniermehl

  • ¼ TL Fleur de Sel

  • 1 Bio-Zitrone

  • 2 Bund Petersilie

  • 4 dl Halbrahm

  • 1 TL Salz

  • Pfeffer aus der Mühle


Die Spaghetti im Salzwasser al dente kochen, abtropfen und mit dem Sonnenblumenöl mischen.


Sonnenblumenöl in eine Bratpfanne geben. Die Knoblauchzehen dazu pressen und bei mittlerer Hitze etwa 2 Minuten anbraten. Die Sonnenblumenkerne grob hacken, mit dem Paniermehl und dem Fleur de Sel unter den Knoblauch mischen und etwa 5 Minuten knusprig braten. Von der Zitrone die Schale reiben und daruntermischen.


Die Petersilie fein schneiden. Den Rahm mit ¾ der Petersilie flaumig schlagen und mit den Spaghetti mischen. Die Teigwaren auf Tellern anrichten und das Topping darüberstreuen. Die restliche Petersilie drüberstreuen.


Gemüsevarianten: Spinat, Rucola, Basilikum


Mein Tipp: Dazu passt geriebener Parmesan.



 


Wer jetzt nicht gleich pflücken geht, ist selbst schuld!


Alexandra Palla Food Bloggerin | myGiulia

Die Österreicherin Alexandra Palla @alexandrapalla ist eine Pionierin im Bereich Kulinarik. Sie ist unter anderem Produkt-Designerin, Kochbuch-Autorin und Bloggerin des „rough Cut Blog”.



Was ist dein kulinarisches Must-have für den Frühling?

Viel frisches Grün, vom Bärlauch bis zum Spinat und ganz viel Kräuter. Am liebsten als Pesto überall drüber und drinnen.


Welche Zutaten dürfen bei deinen Frühlingsrezepten nicht fehlen?

Am liebsten alles Frische vom Bauernmarkt, da sieht man Woche für Woche, was gerade wächst und geerntet wird, und das wandert direkt vom Feld in meinen Topf hinein. Die wichtigste Zutat ist – wie in allen Saisonen – viel LIEBE.

Ohne die schmeckt es nicht so gut.


Worauf freust du dich am meisten bei der Frühlingsküche?

Auf die Spargelzeit. Weiß oder Grün, auch da gerne mit Salsa Verde oder Petersilerdäpfel.




Bärlauchpesto


Die Pinienkerne röste ich immer vor und kommen gehackt – wie der Parmesan – erst ganz am Schluss dazu. Die grünen Blätter sind mit dem Olivenöl so rasch gehackt, dass ich immer nur so viel mache, wie auch gleich gegessen wird. Alternative Kräuter für Pesto sind auch Petersilie, Rucola oder Radieschengrün in Kombination mit Walnüssen, Haselnüssen oder Mandeln. Mischen is possible! Wer jetzt nicht gleich pflücken geht, ist selbst schuld!



Spargel & Sauce Béarnaise


Für diese Spargelsaison knöpfe ich mir die Sauce Béarnaise vor. Nicht nur weil Estragon mein Lieblingskraut ist, sondern weil ich sie in einer Metallschüssel schnell mit der Hand rühre und kein extra Wasserbad aufsetze. Einfach auf den Spargeltopf damit!


Zuerst 4 Dotter mit 200 ml Weißwein schaumig schlagen.

350g sanft zerlassene Butter einrühren, mit Pfeffer, Estragon, Salz würzen, fertig!


Mein Tipp: Ich koche immer die sauberen Spargel-Schalen und -Strünke mit (für mehr Geschmack & zero waste) und hebe das abgeseihte, leicht gezuckerte und gesalzene Spargelwasser in Flaschen auf für Suppen, Risotti oder Saucen.


 

Unsere Kochbuch-Tipps für frühlingshafte

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