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Tanya Van Breda Vriesmann: Kunsterlebnis ohne Schwellenangst

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TEXT & INTERVIEW: CHRISTINA KAISER



Tanya van Breda Vriesmann
Tanya Van Breda Vriesmann | Foto: Kristina Kulakova

Tanya van Breda ist seit sie denken kann in der Kunstwelt eng verwurzelt. Die farbenfrohe Welt und die Hingabe zum kreativen Schaffen ihrer Künstler-Mutter haben sie schon als Kind beeindruckt und nachhaltig geprägt. Heute stellt Tanya als Leiterin der „Affordable Art Fair“ den Wunsch nach Dialog und das Fördern der direkten Verbindung zwischen Künstler:innen, Galerien und dem Publikum in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Seit 2012 lebt die in Kalifornien geborene Niederländerin in Wien und war bereits in führenden Funktionen bei renommierten Kunstmessen und Kunstinitiativen wie der Viennafair, Viennacontemporary, FOTOWIEN, Spark Art Fair, Curated By, DIT.Art Space und der STAGE Bregenz aktiv.

Tanya van Breda bringt mit der Affordable Art Fair ein neues Messekonzept nach Wien – eines, das Kunst nicht hinter Glas stellt, sondern mitten ins Leben holt. In unserem Interview spricht sie über die Kraft von Kunst in Krisenzeiten, warum Preistransparenz mehr ist als nur ein Verkaufsargument und welches Kunstwerk sie nie wieder hergeben würde.



Künstlerinnen und Künstler schaffen aus dem Bauch heraus, aus einem inneren Impuls, der oft das Ehrlichste ist, was ein Mensch ausdrücken kann.


Du hast bereits viele Kunst-Events und Messen organisiert. Was schätzt du besonders an großen Events wie der Affordable Art Fair?


Die Affordable Art Fair ist wirklich für alle da. Ich bin in Maastricht aufgewachsen, wo die TEFAF (The European Fine Art Fair) jedes Jahr ein großes Highlight ist. Das war mein erster Berührungspunkt mit Kunstmessen, und schon damals hat mich fasziniert, wie sich die Stadt in einen pulsierenden Treffpunkt für internationale Kunst verwandelt hat.

Diese besondere Stimmung habe ich auch bei der Affordable Art Fair erlebt. Als ich im vergangenen Jahr die Ausgaben in Amsterdam und Hamburg besucht habe, war ich zusätzlich überrascht von der warmen und einladenden Atmosphäre. Die Messe ist voller Entdeckungen, das Angebot ist vielfältig, und das Publikum reicht von erfahrenen Sammler*innen bis hin zu Menschen, die sich zum ersten Mal mit dem Kunstkauf beschäftigen. Die Affordable Art Fair bringt all diese Menschen zusammen und schafft einen Raum, in dem Kunst ohne Schwellenangst erlebt werden kann. Das macht sie für mich so besonders.



Affordable Art Fair
Affordable Art Fair | Foto: Almicheal Fraay
Unabhängig davon, aus welchem Grund ein Kunstwerk erworben wird, wird es Teil des Alltags und bereichert das Leben auf vielfältige Weise.

Was beobachtest du gerade – wie geht es der Kunstszene in Zeiten der Krise? Künstler*innen werden ja durch Krisen oft besonders inspiriert. Sind es die Käufer*innen auch?


In der Welt geschieht derzeit unglaublich viel. Inspiration ist überall und in allem zu finden. Das zeigt sich in der Kunst, die nicht nur von den Eindrücken der Welt inspiriert ist, sondern auch die tiefe Sehnsucht nach Harmonie und Schönheit ausdrückt. Künstlerinnen und Künstler schaffen aus dem Bauch heraus, aus einem inneren Impuls, der oft das Ehrlichste ist, was ein Mensch ausdrücken kann. Genau dieses Gefühl überträgt sich auf die Betrachter*innen. Ich bin überzeugt davon, dass Kunstwerke ihre neue Besitzer*in finden, weil sie die Person emotional berühren und inspirieren.Natürlich gibt es auch Käuferinnen und Käufer, die aus anderen Beweggründen handeln, etwa weil sie in Kunst investieren möchten. Ihre Motivation ist eine andere. Doch unabhängig davon, aus welchem Grund ein Kunstwerk erworben wird, wird es Teil des Alltags und bereichert das Leben auf vielfältige Weise.



Heesen and Sikkema Glass Wall Piece, Glaskunst
Heesen and Sikkema Glass Wall Piece | Foto: POST MODERN GALERIE

Wie suchst du Kunst aus? Was ist dein liebstes Kunstwerk in deinem Besitz – und warum?


Das ist wirklich schwer zu beantworten – fast so, als würde man fragen, welches Kind man am liebsten hat. (lacht) Natürlich gehören die Arbeiten meiner Mutter zu meinen Favoriten. Sehr besonders ist aber auch ein Glaskunstwerk von Bernard Heesen und Nienke Sikkema, das ich kürzlich entdeckt habe, sowie ein großformatiges Werk von Lisa Jäger, das mich immer daran erinnert, dass ich zu Hause bin. Es gibt noch viele weitere Werke, die ich gern erwähnen würde, aber dafür reicht der Platz in diesem Interview leider nicht.



Nach welchen Kriterien wurde die Messe in Wien kuratiert – und von wem?


Die Auswahl der Galerien und Künstler ist Teamarbeit. Die Bewerbungen werden von einer Gruppe vertrauenswürdiger Kunstexpert*innen sorgfältig geprüft. Sie alle haben mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Branche.



Fotos: Kunstwerke, die es bei der Affordable Artfair in Wien zu sehen gibt.



Die Messe möchte Kunst zugänglicher machen. Geht das nur über den Preis, oder habt ihr auch andere Ideen, mehr Menschen zu Kunstsammler*innen zu machen? Wer sagt, wann etwas Kunst ist?


Unser zentrales Ziel ist es, Kunst zugänglich zu machen. Der Preis, oder besser gesagt die Preistransparenz, spielt dabei eine wichtige Rolle. Viele Menschen, die sich erst seit Kurzem für Kunst interessieren, fühlen sich von der manchmal elitären Präsentation abgeschreckt – vor allem, wenn grundlegende Informationen fehlen.Deshalb möchten wir alle herzlich willkommen heißen und unseren Teil dazu beitragen, Kunst zugänglicher zu machen: mit transparent ausgewiesenen Preisen, aber auch mit einem umfangreichen Rahmenprogramm. Darin informieren wir über die Künstler*innen und Techniken, geben Tipps für den ersten Kunstkauf und fördern Austausch und Begegnung. Auf der Affordable Art Fair kann man Kunst entdecken, erleben – und sie direkt mit nach Hause nehmen.





Was ist deiner Meinung nach attraktiv am Messestandort Wien? Es gibt hier ja bereits einige Kunstmessen. Was erwartest du von der Affordable Art Fair Vienna?


Wien hat unglaublich viel Potenzial! Das sehen wir, die hier leben, nicht immer sofort – aber fragt man Außenstehende, schwärmen sie davon, wie wundervoll und voller Kultur die Stadt ist.

Ich erwarte, dass wir sowohl viele kunstinteressierte Besucher*innen mit Messeerfahrung als auch ganz neue Gäste begrüßen dürfen. Wir setzen alles daran, die Nachricht zu verbreiten, dass die Affordable Art Fair nun auch in Wien stattfindet. Es ist eine andere Art von Messe, und ich bin sicher: Jede/Jeder wird dort ein Kunstwerk finden, das man sich im eigenen Leben vorstellen kann. Ich freue mich schon sehr darauf, alle willkommen zu heißen!





Vom 22. bis 25. Mai verwandelt sich die historische Marx Halle in ein Zentrum für zeitgenössische Kunst. Über 60 Galerien präsentieren Werke von rund 350 Künstler*innen – von aufstrebenden Talenten bis hin zu etablierten Namen.


Infos zu AFFORDABLE ART FAIR in Wien & Tickets findest du auf www.affordableartfair.com und @affordableartfairvienna




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